Modernisierung der Atemschutztechnik

Für Menschen sind bestimmte Umgebungsluft-Bedingungen giftig bis tödlich, bei Feuerwehreinsätzen z.B. durch Rauchentwicklung bei Bränden, durch Gas- oder Gefahrgutaustritt. Zum Betreten solcher Umgebungen nutzt die Feuerwehr den umluftunabhängigen Atemschutz, bestehend aus einer auf dem Rücken getragenen Pressluftflasche und einer Atemschutzmaske. Der Unterschied zwischen der verbreiteten Atemschutztechnik und der moderneren Überdrucktechnik ist ein geringer Luftüberdruck innerhalb der Atemschutzmaske. Im Falle einer Undichtigkeit zwischen Atemschutzmaske und Gesicht kann somit keine giftige Umgebungsluft eingeatmet werden. Eine Pflicht zur Umstellung auf die Überdrucktechnik in den nächsten Jahren ist absehbar.

Die Atemschutzgerätewarte präsentieren die neue Atemschutztechnik im Löschfahrzeug.

Die Atemschutzgerätewarte beim Umräumen der Atemschutztechnik.

In der Feuerwehr Straubenhardt wurde die Systemumstellung auf die Überdrucktechnik geplant, die letzten Jahre kein Ersatz für defekte Atemschutzgeräte und -masken beschafft. Über im Gemeindehaushalt eingestellte Gelder konnte dieses Jahr die Systemumstellung auf die Überdrucktechnik erfolgreich durchgeführt werden. Neben der allgemeinen Modernisierung konnte so die Sicherheit der Atemschutzgeräteträger erhöht werden. Zusätzlich wären dieses Jahr teure Wartungen an den vorhandenen Atemschutzgeräten fällig gewesen, deren Gelder durch die Systemumstellung eingespart wurden.

Die Umstellung sah vor, rund 80 Atemschutzmasken und 24 Atemschutzgeräte neu zu kaufen sowie 16 noch einsatzbereite Atemschutzgeräte umzurüsten. Zusätzlich wurden Mikrofon-Lautsprecher-Kombinationen beschafft, die an die Atemschutzmasken angebaut und direkt an die Handfunkgeräte angeschlossen werden können – dies verbessert die Sprachverständlichkeit bei Funkgesprächen. Interne Abläufe wurden umgestellt, sodass nur noch Brillenträger persönlich zugeordnete Atemschutzmasken mit integrierten Brillengläsern haben. Die weitere Mannschaft bedient sich nun an einem Maskenpool-System. Die regelmäßige Reinigung, Wartung und technische Überprüfung der Atemschutztechnik übernimmt wie bisher ein externer Dienstleister.

Kurzer Einblick in die Ausbildung: Nicht alle Feuerwehrkameraden sind Atemschutzgeräteträger. Um diese Funktion zu erreichen, sind neben einer Sonderausbildung jährliche Fortbildungsstunden sowie das Bestehen einer Belastungsübung vorzuweisen. Zusätzlich muss spätestens alle drei Jahre die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach Grundsatz G26.3 der DGUV absolviert werden.