Ausflug der Abt. Pfinzweiler nach Hamburg

Hamburg — das Tor zur Welt öffnete sich vom 18. bis 20. September für die Feuerwehrkameraden der Abteilung Pfinzweiler und deren Familienangehörige. Insgesamt 15 Personen rollten mit dem ICE im Morgengrauen von Karlsruhe in die pulsierende Hansestadt und bezogen Quartier im Stadtteil Altona.

Hamburg

Dank freundlichem Spätsommerwetter bot es sich an, gleich die Stadt zu entdecken. Bei einer Hafenrundfahrt ging es vorbei an riesigen Pötten aus aller Welt. Wie zum Beispiel am 229 Meter langen Massengutfrachter „Max Panther”, dessen Ladung gerade „gelöscht” wurde. Und auch an der vornehmen „Queen Mary 2″ die aus Skandinavien auf einen Tag Stippvisite eingetroffen war. Mit ihren 345 Metern eigentlich kaum zu übersehen und dennoch nur eines von unzähligen Puzzleteilen in dem Gewirr aus Schiffen, Docks, Containerterminals und Umschlaganlagen. Mit stereotyper Abgeklärtheit verteilte der Fremdenführer dazu nach allen Seiten Daten, Fakten und vor allem astronomische Zahlen. Etwas Seemannsgarn dürfte auch dabei gewesen sein. Wieder an den Landungsbrücken, setzten wir die Entdecker-Tour im Cabrio-Bus fort. Wie eine hanseatische Brise zog das Weltkulturerbe Speicherstadt, die unbezahlbare Elbphilharmonie oder das platte Ohnsorgtheater an uns vorüber. An der Alster wurde uns vor Augen geführt, in welch nobler Behausung Wolfgang Joop sich wohlfühlt. Oder wie die Firmenchefs von Nivea, Tchibo, Hansaplast und Tesafilm residieren. Dazu natürlich das Atlantic Kempinski als Dauerbleibe von Altrocker Udo Lindenberg. Die sündige Meile Reeperbahn, die Alsterarkaden und die Paradezeile Jungfernstieg reihten sich ebenso ins Touristenprogramm ein wie die demnächst von Helene Fischer bezogene Wohnung. Mit angeblich 30.000 schlappen Euro pro Quadratmeter.

Der Abend startete mit einem gemeinsamen griechischen Essen, da der Kommandant der Meinung ist, man müsse die Griechen unterstützen. Anschließend drängte es die einen in die Altonaer Kneipenwelt und die anderen ins Nachtleben rund um die große Freiheit. Ein Ort, an dem man viel lernen kann. Zum Beispiel, dass es Männer im Dirndl gibt. Zu späterer Zeit kam übrigens auch noch das Gerücht auf, man hätte dort Olivia Jones getroffen…

Am Samstag hatten wir kaum den Fuß vor die Hoteltür gesetzt, da fing es an zu schütten. Im Eiltempo hastete eine Gruppe unerschütterlicher Sehenswürdigkeitenabklapperer dennoch von dannen. Zum Miniatur Wunderland. Die größte Modellbahnanlage der Welt zog uns stundenlang in ihren Bann. Zum Teil hatten wir Tickets für eine Backstageführung und krochen hinter den Kulissen zwischen Las Vegas und Nordpol herum. Brenzlig wurde es im dortigen Phantasieort Knuffingen. Im 5-Minutentakt entstehen Großbrände, zu deren Bekämpfung etwa zwanzig Einsatzfahrzeuge der Miniatur-Feuerwehr ausrücken müssen.

Am Nachmittag schwärmten die Pfinzer wiederum in mehrere Richtungen aus. Das Hamburger Wahrzeichen, die St-Michaelis-Kirche, erhielt ebenso Besuch wie das U-Boot „U-434″. Doch während sich einem vom Turm des „Michels” die halbe Welt zu Füßen legte, erwies sich das U-Boot als „saueng” und keinesfalls geeignet für Personen mit Klaustrophobie. Auch die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel kam jemanden in den Sinn. Doch leider musste man – dort angekommen – feststellen, dass gerade Ebbe war und somit kein Schiff den Weg in den Hafen fand. Natürlich erklang folgerichtig auch keine Nationalhymne zur Begrüßung. Zur Erholung nach all dem Sightseeing-Stress gab es dafür ein Abendessen im hippen Portugiesischen Viertel, wo wir uns erstaunlicherweise vor Paella und Sangria bei einem Spanier wiederfanden.

Der Sonntagmorgen stand nochmals zur individuellen Gestaltung an. Wer die Nacht durchgemacht hatte, erschien zur Frühstückszeit mit einem Korb „fast geschenkter Bananen” vom Fischmarkt. Im Auswanderermuseum Ballinstadt ließ sich die Zeit dagegen zurückdrehen. Man lernte ein paar der fünf Millionen Menschen „kennen”, die ihr Glück einst in der Neuen Welt gesucht hatten. Ein Blick auf die armseligen Schiffskojen stellte klar, dass diese Überfahrt kein Vergnügen sein konnte.

Am frühen Nachmittag ging es wieder Richtung Schwarzwald. Dank an unseren Reiseleiter Frank Aberle! Wir hatten viel Spaß bei und mit den Nordlichtern!

Autor: Regina Ganzhorn